Nach einer stationären Chemotherapie, die den Krebs in Schranken weist (und bei Bedarf ambulant fortgeführt bzw. wiederholt wird), gibt es zwei Alternativen. So lange es geht, weiter meist ambulant mit Medikamenten den Krebs in Schach zu halten, und auf neue Wirkstoffe zu hoffen oder so bald wie möglich das einzige - allerdings hochriskante - Heilmittel zu versuchen, eine Knochenmarktransplantation.
Bei mir war nach zwei Wochen stationärer herkömmlicher "Breitband"-Chemotherapie mit dem Zellwachstumshemmer Hydroxyurea (Handelsnamen Litalir bzw. Syrea) der Krebs deutlich gebremst, d.h. die Leukozytenzahl im Blut war auf einen Normalwert unter 10.000 gesenkt. Litalir wurde vorläufig abgesetzt und am 27.07.01 begann die Immuntherapie mit Interferon (PEG-Interferon alpha 2B, Handelsname Pegintron). Interferon zeigte gute Blutwerte, ich konnte nach drei Wochen in die ambulante Dauerbehandlung entlassen werden. Zwei Wochen nach Entlassung aus der Klinik stieg der Leukozytenwert zwar wieder über 160.000, konnte aber - parallel zu Interferon - bis Mitte September durch ein paar weitere ambulante Wochen mit Hydroxyurea wieder unter 10.000 gesenkt werden.
Mit dem vor rund 20 Jahren als Krebs-Wundermittel eingeführten
Interferon
kann das Wachstum der Leukämiezellen viel gezielter gehemmt werden
als mit der herkömmlichen Chemotherapie, leider erzeugt es bei den
meisten Patienten erhebliche Nebenwirkungen.
Gut ein Jahr lang hat Interferon bei mir den Krebs gebremst, bevor
- viel früher als erhofft - die Wirkung nachzulassen begann. Eine
Punktion des Knochenmarks ergab, daß dort die anfänglich gute
Tendenz wieder verschwunden war. Auch im Blut tauchten wieder kranke Leukozytenvorstufen
auf.