"Before STI-571, CML patients faced two main treatment options: bone marrow transplant, available only to the one-third of patients for whom a donor could be found, or daily injections of interferon, which often resulted in side effects likened to having the worst case of the flu every day for a lifetime." (* Howard Hughes Medical Institute).
Interferone sind Zellbotenstoffe (Zytokine), von denen immer noch nicht
genau bekannt ist, was sie alles bewirken. Ein Zellbotenstoff wird mit
einer Postwurfsendung verglichen. Viele Körperzellen reagieren gar
nicht, einige verarbeiten die Botschaft so, daß Nebenwirkungen entstehen
und Leukämiezellen verstehen ihn als Aufforderung, sich ihrem vorgesehenen
Zelltod (Apoptose) hinzugeben, was sie sonst krebsig verweigern.
Bevor vor einem Jahr Imatinib in der BRD zugelassen wurde, war Interferon
alpha das wirkungsvollste Medikament zur Kontrolle der CML, das die längste
Überlebenszeit versprach. Pegintron wird einmal
wöchentlich subkutan gespritzt.
Die in den ersten Monaten eingenommenen Medikamente gegen die Nebenwirkungen (Paracetamol gegen Fieber, Paspertin gegen Übelkeit, Vioxx gegen Schmerzen, Zoloft gegen Depression) konnten zwar lindern, nicht aber die Erschöpfung beseitigen oder gar Lebensmut geben und Handlungsfähigkeit erzeugen. Ein Naturheilmittel, Dronabinol, schaffte es seit November 2001, die Zeit unter Interferon zumindest etwas erträglicher zu machen, Schmerzen, Übelkeit, Depression und Apathie zu mildern.
Interferon, das bei wirkte, wie ein Knüppel auf den Kopf und
oft noch ein Tritt in den Bauch dazu, bestimmte 13 Monate lang mein Leben.
Ich konnte nur das Allernotwendigste erledigen, um meinen Haushalt aufrechtzuerhalten,
alles andere in meinem Leben lag brach.
Wie tief unten im Keller im Dunkeln ich mich schon gewöhnt hatte
zu sitzen, wurde mir aber erst klar, als Interferon im September 2001 abgesetzt
wurde und es in mir wochenlang jeden Tag wieder etwas heller wurde.