Seit längerem fühlte ich mich seltsam und unwohl. Über ein Jahr zurückverfolgen konnte ich häufige, unerklärliche Müdigkeit und Erschöpfung. Ich hielt das für Folgen von Stress und Unsportlichkeit. Juckende Hautknötchen am rechten Unterschenkel brachten einen Hautarzt dazu, nach inneren Krankheiten zu fragen, so daß ich mir eine Packung Urinteststreifen kaufte, mit denen Diabetes, Nierenerkrankungen u.a. entdeckt werden können, ohne aber einen deutlichen Befund zu haben, außer einer schwachen Eiweissreaktion.
Am Montag, den 09.07.01 ging ich schließlich wegen starker Rückenschmerzen statt zur Arbeit
zu einem mir empfohlenen Arzt, der aber in Urlaub war. Ich landete bei
seiner Vertretung, der gründlichen Ärztin Dr. Manuela Gerz-Kaul. Sie nahm zur Sicherheit
eine Blutprobe, statt mir, wie Ärzte in den Vorjahren, nur etwas gegen
die Rückenschmerzen zu verschreiben.
Das Ergebnis der Blutprobe war so erschreckend, daß weder Labor
noch Ärztin es ohne zweite Probe glauben wollten. Doch diese bestätigte
die erste Probe. Ich hatte über 50mal zu viele Leukozyten im
Blut (260.000 je Kubikmillimeter, statt normal etwa 5000). Ausgerechnet
am Freitag, den 13.07.01 erfuhr ich die Diagnose: Leukämie in schon bedrohlichem Ausmass. Zwei Stunden
später wurde ich in die Station 13 c (Hämato-Onkologie) der Universitätsklinik
Köln aufgenommen. Die Chemotherapie begann
am gleichen Tag.